Wissenswertes

Der Göhrelöchner

Diese Figur basiert auf einer Legende, in der ein bestechlicher Landvermesser gegen eine kleine “Spende” den Bauern ein größeres Stück Land absteckte. Zur Strafe muss er mit seinen Ketten (ein Merkmal der damaligen Landvermesser) ausgestattet durch die Ländereien rund um Kluftern ziehen und all seine Betrügereien rückgängig machen.
Der Göhrelöchner entführt hin und wieder Leute aus den Zuschauerreihen und ist mit seinem freundlichem Gesicht und meist auch Bonbons besonders bei Kindern beliebt.

Häs:
Erdbeerrotes Wams, grüne Kniebundhose, weiße Kniebundstrümpfe, schwarze Plastikkette, schwarze Handschuhe, schwarze knöchelhohe Schnürschuhe, Bauchkette und naturfarbener oder weißer Rollkragenpullover

Taufspruch:
Heut werden wir mit Schwur bekennen,
uns zu recht ein Göhrelöchner zu nennen.
Wir geloben das Maß nie genau zu nehmen,
für Bestechlichkeit uns niemals zu schämen.
Steht`s verbreiten wir Angst und Schrecken,
mit unseren schlecht geölten Ketten.

Der Widerwurz

Diese Figur ist frei erfunden. Sie soll den Göhrelöchner mit der Zange “ermutigen” die Grenzsteine zu versetzen und treibt allerhand Schabernack mit ihm.
Als Zuschauer ist man bestens beraten seinen Hut gut im Auge zu behalten, da schon mancher Hut kurzzeitig seinen Besitzer gewechselt hat, auch sollte man ihn nicht ärgern da er gerne mit seiner Zange die Zuschauer in die Wade zwickt.

Häs:
Brauner Leinenkittel, grüne Kniebundhose mit rotem Flammenabschluss, braun/rohweiß geringelte Kniestrümpfe, grün/roter Umhang, Holzzange, besohlte Strohschuhe, braun/rohweiß geringelte Handschuhe, Gürtelseil und naturfarbener oder roter Rollkragenpullover

Taufspruch:
Der Widerwurz im ganzen Land,
für seine Untaten bekannt.
Unser Schwur sei simpel nun,
wir werden nie nichts gutes tun!

Der Schloßbur

Der Schloßbur beruht auf der Figur Efridus de Wilär, der dem “Teilort” Efrizweiler seinen Namen gab. Dieser Efridus de Wilär war ein adeliger Landvogt, der aber sehr arm war und deshalb als Bauer seine Felder bestellen musste. Der Adelsstand war an der farbigen Kleidung mit einer goldenen Kette, seine Armut an seinem Dreschflegel zu erkennen.
Der Schloßbur ist eher ein friedlicher Geselle und macht mehr Krach auf der Straße, nimmt aber hin und wieder auch jemand ein Stück seines Weges mit.

Häs:
Graue Jacke mit Wappen auf der Brust, rot/schwarzer Umhang, rot/schwarze Hose, wird in Ledergarmaschen gesteckt, braune Schuhe, schwarze Handschuhe, goldene Bauchkette, Dreschflegel und schwarzer Rollkragenpullover

Taufspruch:
Wir Schlossburen fristen das Jahr in der Gruft,
und warten sehnlichst, dass die Fasnet uns ruft.
Nun ist sie da und wir werden versprechen,
mit dem Dreschflegel uns recht am Volke zu rächen.

Kluftinger Rebleut

Der Weinbau in Kluftern hat eine lange Tradition. Die damalige Landwirtschaft bestimmte überwiegend das Bild des Ortes Kluftern. Noch heute zeugen die Straßennamen wie “Rebhalde”, “Torkelacker” und “Traubenweg” von dieser Zeit.
In den dreißiger Jahren wurden aber nur noch auf 0,2 Hektar Rebland Wein in Kluftern angebaut. Der Intensiv-Obstanbau bestimmt heute die Landwirtschaft.
Diese Historie des Weinbaus war für die Gemeinde Kluftern Anlass das bis heute gültige Wappen am 21. Juli 1913 anzunehmen. Das Wappen erinnert daran, dass Kluftern im 18. Und 19 Jahrhundert eine bedeutende Weinbaugemeinde war. Der Kelch diente zur Unterscheidung gegenüber anderen Gemeindewappen der näheren Umgebung, die ebenfalls Weintrauben zeigen. Im Jahr 1937 beantragte die Gemeinde ein neues Wappen, da es zum Weinbau keinen Bezug mehr gab. Zu einer Änderung oder Neuverleihung kam es jedoch bis heute noch nicht.
Aus diesem Grund haben wir eine weitere Gruppe in der Narrenzunft Kluftern gegrünet, die eine Winzerin und einen Winzer im 18. bzw. 19. Jahrhundert darstellt. Damit die Geschichte und die Bedeutung des Weines in Kluftern in Erinnerung behalten wird und die Kluftinger wieder wissen, warum Kluftern Weinreben in seinem Wappen hat und der Bezug zum Weinbau wieder hergestellt wird. Wir wollen damit auch helfen, dass dieser Teil der Geschichte und auch des Brauches in Kluftern nicht in Vergessenheit gerät.

Die Häser des Winzer und der Winzerin sind an die Sonntagskleidung des 19. Jahrhundert orientiert und sind entsprechend in den Farben der Narrenzunft gehalten.

Schwur zur Taufe der Rebleute:
Wir Rebleute präsentieren stolz unseren Wein,
und laden die Zuschauer dazu gerne zum Verkosten ein.
Im schönsten Sonntagshäs sind wir dabei auf der Gass,
und geloben zu verbreiten stets gute Laune und Spaß.

Der Büttel

Der Büttel ist eine Einzelfigur kündigt mit seiner Schelle unsere Gruppe an Umzügen an und läuft auch immer als erstes.

Der Zunftrat

Der Zunftrat ist tatsächlich schon älter, als die Narrenzunft.
Damals organisierten die Vorstände der Kluftinger Vereine (Musikverein, Männergesangverein, Sport,…) die Fasnet in Kluftern.
Am Schmotzigen zum Dorfumzug trugen sie dazu ein Häs, das dem heutigen Zunftrat recht ähnlich war.

Die Vorstandschaft

Das Häs für die engere Vorstandschaft wurde Mitte der 1980er erschaffen.
Vorher trug die Vorstandschaft das Häs des Göhrelöchner, jedoch mit Hut, ohne Maske.

(zweiter v.r. Ehrenzunftmeister Günter Wawrzyn, es fehlt Horst Brielmayer)